Psychotherapeutische Praxis Dr. Baraz

Manche Verhaltensweisen, die kurzfristig nützlich sind, um Stress zu reduzieren, langfristig die Lebensqualität einschränken und emotionale und soziale Entwicklung vom Betroffenen verhindern können. Die Sichtweise der kognitiven Verhaltenstherapie möchte die Beziehung zwischen dem Behandler und dem Behandelnden, anders als die Arzt-Patient-Beziehung, nicht hierarchisch, sondern auf Augenhöhe gestalten. Der Therapieprozess gestaltet sich unter der Leitung des Therapeuten als ein Erkennen von neuen Gedanken- und Verhaltensmöglichkeiten, Erprobung und Weiterentwicklung dieser und auf diese Art und Weise als die Erweiterung des Verhaltensrepertoires des Ratsuchenden. In der ersten diagnostischen Phase der Therapie bereitet der Therapeut im Lichte der Informationen, die er vom Ratsuchenden erhält, eine Verhaltens- und Problemanalyse und teilt sie dem Beratenden. Das gründliche Verständnis und Akzeptanz dieser Analyse von Seiten des Behandelnden ist eine sehr wichtige Phase der Therapie und beabsichtigt, dass der Behandelnde ein Experte für sein eigenes Problem wird. In der Folge entscheiden sich der Therapeut und der Beratende gemeinsam für Ziele und dafür, durch welche Schritte und in welcher Geschwindigkeit sie diese erreichen.

Sie geht davon aus, dass Personen in frühen Jahren durch Erziehung und Umweltfaktoren grundsätzliche Schemata entwickeln, die sich aus Erinnerungen, Gefühlen, Gedanken und Körperwahrnehmungen zusammensetzen. Diese Schemata lenken das Verhalten der Personen, damit ihre emotionalen Bedürfnisse befriedigt werden können. Was psychische Problemeverursachen können, sind sogenannte maladaptive Schemata, die entwickelt wurden, da die Bedürfnisse eines Kindes oder Jugendlichen nicht angemessen erfüllt wurden. Im Rahmen der Schematherapie werden diese problematischen Verhaltensweisen nicht als Teile der Schemata angesehen, sondern als ihr Ergebnis. Danach bemüht man sich nicht das Verhalten selber, sondern das dem zugrunde liegende Schemata zu verändern. Anders als in der kognitiven Verhaltenstherapie stehen in der Schematherapie nicht nur die Gefühle und die Gedanken im Zentrum, sondern die grundsätzlichen emotionalen Bedürfnisse, die in der Kindheit nicht angemessen befriedigt wurden.